Charlotte, Yvette, Freigunda und Antonia auf einem Containerschiff nach Marokko. Die noch minderjährigen Mädchen haben eine Mission, sie wollen ihrer Freundin Bea helfen, die nach Marokko zu ihrem Vater abgehauen ist. Die fünf hatten sich bei einem Feriencamp kennen gelernt und sind durch ihr gemeinsames Abenteuer im Sommer zuvor verbunden.
"Nachts griff mich das schlimme Gegrübel an. Es warf mich von einer Seite auf die andere, als wäre ich eine Bratwurst auf dem Grill. Ich schwitzte. Was war das für eine Kackidee? Vor mir lag unklar und ich hasse Unklar. Reiß dich zusammen.Bea steckt in Schwierigkeiten und ihr Vater auch, und vermutlich haben die sich das selber eingebrockt. Da ruft man als Freundin nicht die Polizei. Da hilft man selbst."
Der Schauplatz Containerschiff verleiht dieser Abenteuergeschichte eine spezielle Dynamik, die Mädchen sind außerhalb ihrer gewohnten Umgebung und ihrer Komfortzone, alle sitzen in einem Boot. Bea schickt ihnen immer wieder geheime Videobotschaften. Aber auch an Bord gibt es viele abenteuerliche Ungereimtheiten. Das Schiff und seine Besatzung sind eine Welt für sich, mit eigenen Gesetzen. Es gibt einen Käpitän, der das Steuer aus der Hand gegeben hat und einen skrupellosen Ersten Offizier. Eine Seefahrt ist nicht nur lustig,vor allem nicht für die Besatzung. Auf dem Weg zu Bea gibt es für die Heldinnen noch einige Herausforderungen und Überraschungen. Das besondere an diesem Jugendbuch ist nicht die überbordende Story , sondern der witzige und einfühlsame Sound des Romans, die genaue Beobachtung der Ich-Erzählerin Charlotte und ihr Blick auf ihre Mitmenschen und die Welt.
"dann hatte Yvette tatsächlich einen Laden erschnuppert. Nicht zu fassen, aber sie hatten lauter Plastikzeug da. Plastikhaie, Plastikrochen, Plastikkorallen. Was für ein verfickter Dreck! Nachbildungen von Seemonstereiern hatten sie nicht in dem Laden, aber das fiel Yvette nicht auf. Sie schnüffelte und wühlte überall herum. Sie tatschte alles an, drehte es um und legte es wieder hin. Wie Fließbandarbeit. Alles musste in kürzestmöglicher Zeit angefasst werden. Ich hatte sie noch nie einkaufen sehen. Gleich würde es peng machen, und Konfetti käme aus ihrem Kopf. Dann hatte sie sich für etwas entschieden und wurde ruhiger“
Kirsten Fuchs hat mit ihrer Fortsetzung von Mädchenmeute einen Roman über Zusammenhalt und Freundschaft für Leser:innen ab 14 geschrieben.