In 18 Tage- und 38 Notizbüchern, die in ihrem Wäscheschrank gefunden wurden, fanden sich 8000 Seiten Aufzeichnungen von Patricia Highsmith. Die Herausgeberin Anna von Planta und ihr Team stellten sich der Herausforderung, diese Hinterlassenschaft zu editieren, zu kommentieren und auf 1.300 Seiten zu packen. Eine Biographie hatte Patricia zu Lebzeiten immer abgelehnt und erst durch diese kuratierte Auswahl besteht die Möglichkeit zu erfahren, wie und wer Patricia Highsmith durch fast alle Phasen ihres Lebens eigentlich war. Eine Frau voller Leben, Liebe und Leiden, die ihre Gedanken immer um philosophische Betrachtungen ergänzte und einen weiten Blick in ihr schriftstellerisches Schaffen hinterlässt. Man verliert schnell den Überblick über ihre Liebschaften, all die Partys und Drinks, all die Bücher, die sie ganz nebenher zu lesen scheint und natürlich ihr beständiges Schreiben, Schreiben, Schreiben. Im Mittelpunkt stehen immer das gesellschaftliche Verhältnis zu Sexualität und Geschlechterrollen. Sie zeigen das schöpferische und gleichzeitig zerstörerische Leben der Autorin und immer wieder begegnet man ihren Widersprüchen. 1300 Seiten können natürlich sehr einschüchternd wirken, aber es braucht nicht in einem Rutsch gelesen zu werden, sondern es lässt sich immer mal wieder darin stöbern.