Es gibt so viele wunderbare Bücher, die ich dringend lesen möchte, doch meistens fehlt mir dazu die Zeit! Wem kommt das bekannt vor? Oder besser: wem nicht? Wer hatte noch nie das Gefühl, dass die Zeit einfach nicht reicht - nicht für die Aufgaben im Beruf, im Haushalt oder bei der Pflege von Kindern, Angehörigen oder Freund:innen - oder, ganz dreist, Zeit für einen selbst? Wir alle kennen dieses Gefühl, nie genug Zeit zu haben, diesen Druck, der daraus entsteht. Viele werden davon krank.

Muss das sein? Nein!, findet Teresa Bücker und schrieb "Alle_Zeit". Aberkeine Sorge: das ist nicht der tausendste Zeitmangement-Selbstoptimierungs-Motivations-Ratgeber. Mit einer unglaublich tiefgründigen Recherche in der Hinterhand legt Teresa Bücker die Schwachstellen unserer jetzigen Zeitpolitik offen, nebst all den katastrophalen Folgen für Gesundheit, Gesellschaft und - ja - auch für die Wirtschaft. Anschaulich erklärt sie, wieso der 8-Stunden-Tag auf einer völlig falschen Formel beruht, oder welche positiven Effekt eine reguläre 32-Stunden-Arbeitswoche auf die gesamte Gesellschaft haben könnte. Die Art, wie wir Arbeitszeit, Care-Arbeit und Zeitpolitik verstehen und bewerten, bildet das Fundament unserer Lebenszeitgestaltung. Doch diese Bewertung ist dabei weder natürlich noch zwangsläufig, noch unveränderbar. Wie es anders gehen könnte, beschreibt Teresa Bücker und verknüpft ihre Überlegungen mit starken Handlungsappellen. Für mich war "Alle_Zeit" in dieser Hinsicht ein echter Game Changer!