So plakativ und bunt der Titel und das Cover des neuen Buches von Sabine Rennefanz ist, so tiefgründig und ernst ist der Inhalt. Die erfahrene Journalistin spannt hier einen Bogen von den Erfahrungen des gesellschaftlichen Rückschritts der Ostdeutschen Frauen nach der Wende zu denen aller Frauen in der Corona-Krise.
„Frauen und Kinder zuletzt“ beleuchtet schalglichtartig, Kapitel für Kapitel die verschieden Facetten und Auswirkungen des patriachalen Systemversagens der letzten zwei Jahre (obwohl man aus Sicht des Patriachats wohl kaum von Versagen sprechen müsste), welches den Alltag von Frauen und Kindern am schlimmsten traf und trifft. Ohne dabei den übergreifenden systemanalytischen Charakter des Buches zu opfern, trägt diese Form zur sehr guten Lesbarkeit des Buches bei. Wer der Systemkrisenanalysen und derer Veröffentlichungen noch nicht völlig überdrüssig ist, sollte Sabine Rennefanz' „Frauen und Kinder zuletzt“ zu oberst auf seinen[!] Bücherstapel legen.